Anfang der 1930er Jahre lebten die Schwestern Gitte und Linda zusammen mit ihren Freunden ein unbeschwertes Leben im Kreise einer bürgerlich-liberalen Familie in Berlin. Linda heiratet Erich, ihre große Liebe, der einen Schuhladen besitzt, und näht Handtaschen, die dort mit großem Erfolg verkauft werden. Schwester Gitte wird Sekretärin im Reichsinnenministerium und erträumt sich eine Karriere als Juristin. Erich wird an die Front geschickt und seine Briefe sind für Linda das größte Glück. Als sie ausbleiben und die Nachricht kommt, Erich sei tot, verliert sie jeden Halt und versinkt in tiefer Melancholie. Sie wird in eine Heilanstalt gebracht, was die Eltern und die Schwester nicht verhindern können, ja sie erfahren nicht einmal wohin genau sie gebracht wird. Erst durch einen Zufall erfahren sie Lindas Aufenthaltsort und wollen sie umgehend besuchen, was ihnen aber nicht gestattet wird.

Mit einem Transporter werden mehrere Insassen der Klinik – so auch Linda – abgeholt, das Ziel der Reise wird ihnen nicht genannt. Als der Transporter auf dem Weg verunglückt, nutzt Linda die Chance zur Flucht. Eine Odyssee mit unsicherem Ausgang beginnt, denn die Klinikleitung ruht nicht, ihre Insassin zurückzuholen.

In ihrem Debüt hat die Autorin die fiktiven Figuren Gitte und Linda geschickt mit der Lebenswirklichkeit im Dritten Reich verwoben. Das damals sogenannte »Euthanasie« Programm rückt zunehmend in den Fokus unserer heutigen Öffentlichkeit. Viele Familien begannen damals Familienmitglieder, die krank, behindert, depressiv oder einfach auf sehr eigene Weise besonders waren, vor den Behörden zu verstecken, aus Angst sie würden weggebracht.

»Als die Tage ihr Licht verloren« ist zwar eine fiktive Geschichte, dennoch ist es ein wichtiges Buch gegen das Vergessen.

Stephanie von Hayek

Als die Tage ihr Licht verloren

Pendo 20,- €

Susanne Timmann

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