Laura Imai Messina, "Die Telefonzelle am Ende der Welt" (btb 20,-€)
In einem Garten an der japanischen Küste steht eine Telefonzelle ohne Anschluß. Dennoch wird sie viel besucht von trauernden Menschen, die mit ihren toten, vermissten, verschwundenen oder verlorenen Angehörigen sprechen.
Es ist die Geschichte von Yui und Takeshi, die sich in diesem Garten kennenlernen. Beide kommen aus Tokyo und nehmen eine Tagesfahrt in Kauf, um zu diesem be-sonderen Ort zu gelangen. Die Radiomoderatorin Yui hat beim Tsunami 2011 ihre Mutter und ihre Tochter verloren, Takeshi seine Frau an Krebs. Seine Tochter spricht nicht mehr nach dem Tod ihrer Mutter. Yui und Takeshi kommen sich näher und schöpfen gemeinsam neuen Mut. Zusammen unternehmen sie einmal im Monat gemeinsam die weite Reise an diesen wunderschönen Ort. Viele Schicksale treffen hier aufeinander, die Menschen sind füreinander da.
Der Leser erfährt, daß auch aus schlimmen Schicksalen Positives entstehen kann, Schicksale finden ein erträgliches Ende.
"Die Telefonzelle am Ende der Welt" - ein wunderschönes, tiefgründiges und zu Herzen gehendes Buch mit seiner leisen Liebesgeschichte. Ein solches lebensbeja-hendes Buch paßt gerade in unsere besondere Zeit der Pandemie, weil sie so viel Lebensweisheit in sich birgt und Hoffnung macht. Bitte lesen!
Eine herzliche Empfehlung von Maja Reinsberg